Tante Emma und Onkel Andi
Scannst du noch oder gehst du einfach aus dem Laden heraus???
Smart Stores: Zukunft des Einkaufens und regionale Vermarktung. Was macht Sachsen besonders?
In Sachsen sind diese Themen seit Jahren auf dem Tableau und das Engagement zeigt Wirkung: Die Region wird zum Vorreiter bei der Vernetzung von Regionalvermarktung, Automatisierung und lokaler Wirtschaftsförderung. Wir hatten eine tolle Veranstaltung in der SAB Dresden.
Ein paar Gedanken und Highlights:
🔹 Modelle: Die Palette ist groß und reicht von Automaten mit Produkten, bis hin zu Containern oder ganzen Stores, wo es über 1000 Produkte gibt. Teilweise sind diese zu bestimmten Zeiten bemannt und bieten die Möglichkeit, 24/7 einzukaufen über Mitgliedschaften, Apps oder die EC Karte. Über RFID (üblich bei Fleischwaren) muss man nicht mal mehr selbst scannen. (Prof. Dr. Stephan Rüschen)
🔹 Zukunftsweisend und unvermeidlich:
Smart Stores sind gerade in dünn besiedelten Gebieten eine enorme Chance für die Nahversorgung. Sie bieten nicht nur Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr, sondern fördern teilweise auch den Tourismus, indem sie regionale Produkte vermarkten.
🔹 Herausforderungen und Akzeptanz:
Natürlich gibt es Vorbehalte, wenn Omi selbst scannen und sich die Artikelnummer merken soll. Auch das Thema Bezahlung (cash oder digital) spielt eine Rolle. Meist werden die Stores, Automaten und Co. gut angenommen, aber gerade die Anwohner ringsherum dürfen das noch mehr nutzen. Die Preise liegen meist gering über dem Normalpreis.
🔹 Antwort auf Fachkräftemangel:
Smart Stores können dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenwirken, indem sie ein breites Angebot mit weniger Personalbedarf ermöglichen. Andererseits müssen die Stores auch bestückt werden. Dafür gibt es z.B. „Onkel Andi“, der mit dem roten Transporter durch die Sächsische Schweiz fährt und an 18 Standorten nachfüllt. Auch der Bäckermeister erzählte uns, dass er seinen Automaten sonntags 3 Mal nachfüllt und das ganze tagesaktuell per Social Media unterstützt. Ein Alleingänger ist es nicht.
🔹 Ladenschutzöffnungsgesetz:
Es gab schon Automaten, die wieder abgebaut werden mussten, da es in Deutschland keine Ladenöffnung an Sonntagen geben darf. Jedes Bundesland agiert hier anders und es ist ein großer Graubereich, was man darf und was man braucht.
🔹 Gute Ergänzung, kein Ersatz:
Smart Stores sind keine Konkurrenz für klassische Läden, sondern eine sinnvolle Erweiterung des Angebots – insbesondere in ländlichen Regionen.
Die Diskussionen im Panel haben verdeutlicht: Der Einzelhandel ist im Wandel. Es liegt an uns allen – Politik, Wirtschaft und Konsumenten – diese Veränderungen mitzugestalten.
Wart ihr schon in so einem Store einkaufen? 💡
Fotos: LfULG/B. Lehmann